Wenn nicht er, wer dann? Der ehemalige Bundesligaschiedsrichter Klaus-Peter Hopp wurde im April dieses Jahres zum Schiedsrichterwart berufen. Auf dem Verbandstag des HVMV wurde der sehr erfahrene Unparteiische dann einstimmig in sein neues Amt gewählt. Johannes Weber sprach mit ihm.
HVMV: „Klaus-Peter, zuerst einmal vielen Dank, dass Du Dir kurzfristig Zeit für dieses Gespräch genommen hast. Wir möchten Dich und Deine Ziele etwas besser kennen lernen. Berichte uns doch zuerst einmal von Deiner Handballlaufbahn und Deiner Schiedsrichterkarriere.“
Klaus-Peter: “Zuerst möchte ich mich bei dir bedanken, Johannes, dass du uns in diesem, wie auch im vergangenen, Jahr bei den Schiedsrichterlehrgängen so tatkräftig medial unterstützt, das ist nicht selbstverständlich.
Nun aber zu mir: Meine Laufbahn als aktiver Spieler begann erst spät. Ich bin mit 15 Jahren in den aktiven Handballsport eingestiegen. Zeitgleich begann meine Schiedsrichter-Laufbahn. Ich war zu der damaligen Zeit beim SV Post Schwerin unterwegs und pfiff auf Bezirksebene. Ich setzte meinen Fokus auf das Pfeifen. Mit 18 Jahren stieg ich in den Kader des Bezirkes Schwerin auf. Mit dem Ziel vor Augen, weiter aufzusteigen, schaffte ich dieses 1987 gemeinsam mit unserem heutigen Präsidenten, Peter Rauch. Von da an bis 1994 durften wir in den höchsten Spielklassen pfeifen. Wir waren in ganz Deutschland unterwegs und wurden als Unparteiische in der Bundesliga und der damaligen Oberliga der DDR eingesetzt. Heute bin ich noch als Schiedsrichter auf Landesebene unterwegs.“
HVMV:“ Das ist ja eine ganz spannende Geschichte. Ich habe bisher noch nie einen Schiri interviewt, der zeitgleich als Spieler und Schiedsrichter einstieg. Hut ab. Aber kommen wir mal zur nächsten Frage: Warum stellst Du Dich als Schiedsrichterwart zur Verfügung? Da brauchst Du doch eigentlich einen Tag, der länger als 24 Stunden geht.“
Klaus-Peter:“ Das Schiedsrichterwesen liegt mir sehr am Herzen, ich bin eben auch schon so lange dabei. Marcel hörte aus Zeitgründen auf. Es wurde ein Neuer gesucht. Da entstand die Idee, mit einem jungen Team und einer großen Motivation neue Strukturen im Schiedsrichterwesen verantwortungsvoll und langfristig aufzubauen.
Mir geht es auch darum, gute, junge Leute zu unterstützen. Wir haben zum Beispiel mit unserem neuen Lehrwart Philipp Fiehn und unserem Jugendkoordinator Daniel Sarakewitz zwei höchst fähige und motivierte Sportfreunde im Schiri-Ausschuss sitzen. Sie bringen viele neue Ideen in unseren Bereich. Insgesamt ist aber die jetzige Zusammensetzung des Schiedsrichterausschusses auch mit den drei Bezirks-Schiri-Warten als konstruktiv, kritisch hinterfragend und lösungsorientiert zu sehen. Da möchte ich mit meiner Erfahrung helfen und das Schiedsrichterwesen weiterentwickeln.
An dieser Stelle möchte ich aber meinem Vorgänger Marcel Bentzien nochmals danken. Es war eine sehr kollegiale und unterstützende Amtsübergabe. Ich freue mich ganz besonders, dass wir Marcel nicht verlieren und ihn für den Bereich der Schiedsrichterbeobachtung gewinnen konnten.“
HVMV:“ Welche Ziele hast Du denn als neuer Schiedsrichterwart beim HVMV?“
Klaus-Peter:“ Neben dem, was ich oben schon angemerkt habe, arbeiten wir darauf hin, wieder Schiedsrichter aus Mecklenburg/Vorpommern mittelfristig im Bereich des DHB anzusiedeln. Es wäre doch Spitze, wenn wir Bundesliga im Fernsehen schauen und zwei Unparteiische aus MV dieses Spiel leiten würden. Das ist selbstverständlich nicht in den nächsten 1-2 Jahren zu machen. Aber wir arbeiten dran. Unter Anderem wollen wir das durch gezielte Förderungen, Hilfestellungen und Unterstützungen erreichen. Das Potenzial ist da. Wir müssen motivieren und weiter entwickeln.
Mir persönlich ist auch ganz wichtig, dass wir im gesamten Schiedsrichterbereich transparent und offen sind. Ich persönlich bin jederzeit ansprechbar. Jeder Unparteiische kann sich mit Fragen und Problemen an mich wenden, dies gilt gleichermaßen aber auch für die Vereine. Und beide Seiten können sicher sein: Ich kümmere mich. Versprochen.“
HVMV:“ Ihr habt ja hoch gesteckte Ziele. Aber ihr habt auch Lösungsansätze. Das finde ich Klasse. Wir wünschen Euch ganz, ganz viel Erfolg.
Herzlichen Dank für das Gespräch.“