Kreatives Schiedsrichterprojekt von SG Motor Neptun Rostock

Schule mit im Boot

Welcher Verein kennt das nicht: Es gibt nicht genügend Schiedsrichter. Die eigenen, engagierten Vereinsmitglieder sind schon aus- bzw. überlastet und möchten nicht auch noch diesem Job übernehmen. Hinzu kommt dann ebenfalls, dass für Spiele Unparteiische  nicht zur Verfügung stehen und sich die Vereine bei den Matches dann auf einen anwesenden Sportkameraden einigen müssen. SG Motor Neptun Rostock geht da einen hervorragenden und innovativen Weg. Die Schiedsrichter werden in der Schule von Fachleuten unterrichtet und so an die Aufgaben herangeführt. Die Federführung hat hier Jürgen Woitendorf.

Jürgen Woitendorf  ist derzeit Trainer der Frauenmannschaft bei Motor Neptun. Die Idee zu diesem Projekt kam dem ehemaligen Lehrer bereits vor fünfzehn  Jahren. Auch da fehlten schon Schiedsrichter. Und da kam ihm der Gedanke, Schiedsrichter in der Schule auszubilden. Die zehn jungen, angehenden Unparteiischen aus der damaligen 11. Klasse meldeten sich freiwillig auf dem Gymnasium Evershagen zum Kurs an. Sie bekamen regelmäßigen Unterricht und bestanden an Ende die Schiedsrichterprüfung im Bezirk. Neun Schiedsrichter wurden an Empor abgegeben, der Eine, benötigte Unparteiische blieb im Verein.

Jürgen Woitendorf wollte sich dann aus dem aktiven Handball zurückziehen. Dies gelang aber nicht dauerhaft. Bei Motor Neptun wurde vor zwei Jahren ein Trainer für die Frauen gesucht. Da seine zwei Töchter dort spielen, konnte der „Handballpensionär“ nicht nein sagen. Er kam zurück. Die Probleme waren die Gleichen: Es fehlten Schiedsrichter. Und da besann er sich auf das Projekt von vor fünf Jahren und ging es erneut erfolgreich an. Man ging auf das Gymnasium Sanitz zu, stellte einen Antrag ans Schulamt. Und auch hier gelang es, junge Menschen für den Handballsport und auch für das Schiedsrichterwesen zu begeistern. Der Kurs stand. Die unerfahrenen Jugendlichen werden während des Unterrichts geschult und gefördert. Da sie Handballneulinge sind, gibt es nicht nur Theorie. Mit ihnen wird echtes Handballtraining von einem Fachmann durchgeführt, die Handballgeschichte in Auszügen näher gebracht. Sie werden aktiv betreut und die Schiedsrichterinhalte intensiv vermittelt. Das Projekt wird unterstützt vom Bezirk. Sie bekommen Schulungsmaterial und auch den Fragenkatalog, um sich auf die Prüfung vorbereiten zu können.

Eine tolle Idee. Der HVMV wünscht viel Erfolg!

Auf dem Bild von links nach rechts: Felina Hülm, Justin Podlecki, Jonathan Staub und Jason Hanske, es fehlt Till Strupp

Bild: SG Motor Neptun Rostock