Hat im Sport und Beruf immer seine Wege im Blick

Im Ehrenamt aktiv – Stefan Strack, Handballtrainer beim SV Warnemünde

(ROSTOCK.)    Im September beginnt für Stefan Strack nun schon die vierte Saison als Trainer der MV-Liga-Handballfrauen beim SV Warnemünde. Dieser Sport mit dem kleineren runden Leder wurde dem heute 42-Jährigen fast schon mit in die Wiege gelegt. „In meiner Familie waren alle in irgendeiner Form sportlich aktiv“, erinnerte sich der agile Sportsmann. Mein Vater segelte, meine Mutter und Schwester waren in der Leichtathletik unterwegs.“ Er selbst entdeckte mehr und mehr für den Mannschaftssport sein Interesse. „Wenn man im Team voran kommt, desto mehr ist durch gesunde Konkurrenz auch der Ehrgeiz  dabei“, war und ist heute noch seine Maxime. „Zum Beginn wollte ich unbedingt für den Handball gesichtet werden und so zum SC Empor kommen. Zu DDR-Zeiten war das eben der angesagteste Verein in Rostock, wohl auch durch die internationalen Erfolge in den 80-er Jahren.“ Die gesamte Familie unterstützte Stefan Strack so seit 1982, und setzt dieses Engagement bis heute bei seinen Töchtern Hanna und Luica Charlotte fort, die beim Rostocker HC erfolgreich trainieren und spielen.

Bis zum Abschluss der Saison 2011 in der dritten Liga beim Bad Doberaner SV war er mal mehr und mal weniger immer „am Ball“. Nach den „Ausbildungsjahren“ in der Schulzeit eroberte Stefan als B-Jugendlicher mit dem HC Empor Rostock Bronze bei den Deutschen-Meisterschaften und war auch in der deutschen Juniorenauswahl im Einsatz. Mit seinem Heimatverein spielte der Schwarzschopf nach der Wende noch in der zweiten Liga. Doch Stefan Strack träumte als junger Spieler immer von der „stärksten Liga der Welt“. So hatte der in der Defensive und am Kreis sehr starke Akteur seine besten Zeiten für Schwerin und Stralsund in der 1. Bundesliga.

Weniger Zeit blieb dem „echten Rostocker Jung“ für das Handballspielen, als er doch mehr an seine berufliche Zukunft denken musste. Nach dem Abitur 1995, absolvierte der junge Mann eine Lehre zum Bankkaufmann, studierte Betriebswirtschaft, arbeite dann in verschiedenen Unternehmungen der Hansestadt und ist heute beim TÜV Rheinland tätig. „Ich hatte eigentlich keinen wirklichen Berufswunsch und habe mich so von meinen Wegen leiten lassen“, so der heutige Ingenieur. „Arbeit und Sport immer unter einen Hut zu bringen, ist meist nur mit viel Verständnis möglich. Ich hatte und habe dabei vor allen aus der Familie und von Freunden die nötige Unterstützung.“ Die Arbeit und der Sport mit all seinen Facetten, wie Training und Spiele mit der dazugehörigen Vorbereitung, bestimmen durchaus das Leben von Stefan Strack, der aber auch versucht andere wichtige Dinge einzuplanen und durchzuziehen. Handball bleibt für ihn aber immer im Fokus. Er versucht die ehrenamtliche Aufgabe als Coach bei den Warnemünder Frauen voll auszufüllen, will aber so viele Spiele seiner beiden Mädchen sehen. Hanna als A-Jugendliche spielt schon bei den Rostock Dolphins in der der Oberliga und Luica Charlotte gehört zu den Talenten des RHC, was sie zuletzt bei der ostdeutschen Bestenermittlung der Jugend D in Wismar mit 32 Toren als erfolgreichste Werferin unterstrich.

„Ich könnte dieses Engagement nicht allein ausführen, da neben dem Training und den Spielen noch etliche organisatorische Dinge zu erledigen sind. Bis zur letzten Saison war Rolf Herrmann an meiner Seite. Jetzt kümmert sich ein ‚Drei-Gestirn‘ um die Handballfrauen des SVW. Henry Pinkel, schon lange als Jugendtrainer aktiv, und der Trainer-Neuling Philipp Brüdigam sind jetzt meine Mitstreiter“, meinte Stefan Strack abschließend zur Arbeit in der kommenden Serie. Der Warnemünder Trainer will auch künftig aus allen Situationen des Lebens die positiven Dinge für sich nutzen und eigene Erfahrungen weitergeben. „Es ist gut, seine Schwächen zu kennen, doch noch besser seine Stärken auszubauen“, so noch ein Nachsatz vom 42-Jährigen. Über alles was noch kommen kann, macht sich Stefan Strack Gedanken, wenn es soweit und dann auch  erforderlich ist.

Allgemeines zu Stefan Strak

Respekt: Ich Pflege zu jedem anderen einen respektvollen Umgang und erwarte den auch für mich. Es gibt immer mehrere Blickwinkel und meiner muss nicht immer der richtige sein. Das Miteinander muss einfach passen.

Verpasste Chancen: „Nach verpasster Medaille in dieser Saison, würde ich schon gerne noch einmal eine in der Hand halten. Oder den Pokal im Final Four.“

Andere Sportarten: Kommt Zeit, kommt Interesse. Jetzt ist immer noch Handball ganz vorne

Freizeit: Er geht gerne mal Angeln und liest gern. „Ich brauche immer irgendwelche Aufgaben, da ich nicht stillsitzen kann. Wenn ich gefragt werde, dann helfe ich.“

Urlaub. „Auch (Kurz-)Urlaub ist wichtig, um mal wirklich abzuschalten und sich auch den anderen schönen Dingen widmen zu können.“

Musik, Literatur, Film, Theater: „Depeche Mode, Mark Forster und alles was gerade aktuell ist, höre ich mir an. Zuletzt gelesen? „Das Pinguin-Prinzip: Wie Veränderung zum Erfolg führt“, von Autor John Kotter als Lebenshilfe gedacht. Für Film, Theater und andere Kultur ist Interesse da, doch kommt das viel zu kurz. Aber im Urlaub muss Kultur und  Geschichte immer dabei sein.

 

von Klaus-Peter Kudruhs

Bildangebot: Klare Ansage an sein Team: Stefan Strack im Stress als Coach der ersten Frauen des SV Warnemünde (Foto: Andreas Bach)