Handballalltag und heikle Themen

Oktober-Sitzung des Präsidiums als Videokonferenz

Die um eine Woche auf den 20. Oktober vorverlegte Sitzung des HVMV-Präsidiums fand als Videokonferenz statt. Alle Mitglieder hatten sich zugeschaltet.

Präsident Peter Rauch informierte über eine Beratung des DHB mit den Landesverbänden, in der die Strukturreform, deren Beginn voraussichtlich auf 2022 verschoben wird, sowie die Mitgliederentwicklung Schwerpunkte waren. Diese schiebe auch der HVMV seit Jahren vor sich her, ohne voranzukommen. Es bestehe dringend Handlungsbedarf, so Rauch, um im Wettbewerb mit den anderen Sportarten zu bestehen. Für den Antrag des DHB, 2021 in zehn Förderregionen für mindestens drei Jahre jeweils eine Vollzeitstelle zur Mitgliederentwicklung zu schaffen, fand er im Präsidium allerdings keine Mehrheit. Laut Vorschlag sollten jede Stelle und zweckgebundene Projektmittel im ersten Jahr vom DHB bezuschusst, diese Kosten aber danach von den Landesverbänden getragen werden. Hauptargumente dagegen waren, dass die Inhalte des Vorhabens nicht ausgereift seien und ab dem zweiten Jahr die Kosten weitgehend auf die Vereine umgelegt werden müssten, was eine Zusatzbelastung bedeuten würde. Auch seien manche Vereine bei ihrer Mitgliederzahl schon an der Obergrenze, weil Hallenzeiten nicht ausreichten. Das Thema müsse jedoch auf der Tagesordnung bleiben, der HVMV sich zu Strukturreform sowie Mitgliederentwicklung bekennen, betonte der Präsident. Dabei sei es wichtig, die Vereine einbeziehen, denn es werde Transparenz gebraucht.

Einstimmig beschloss das Präsidium, die Anschubfinanzierung der Verbandsnachwuchstrainerstellen Ost, West und Nord für 2021 zu verlängern. Ebenso bestätigte es nach telefonischer Abstimmung des HVMV-Präsidenten mit den Vorsitzenden der Bezirkshandballverbände, deren Anschubfinanzierung für die Verbandsnachwuchstrainerstellen Ost, Nord und West im nächsten Jahr weiterhin zu unterstützen.

Der Spielbetrieb ist bis auf wenige Ausnahmen gut angelaufen, sagte Vizepräsident Thomas Schweder. Ein Problem sieht er für das Turnier der Bezirksauswahlmannschaften am 29. November in Güstrow, da die Sport- und Kongresshalle wegen Corona nur für maximal 180 Personen zugelassen sei. Deshalb wird nun geprüft, an einen anderen Spielort zu wechseln.

Alle Lehrgänge und Turniere der Landesauswahlmannschaften außerhalb von MV habe er abgesagt, informierte Landestrainer Tobias Seering. Das gelte derzeit nicht für Veranstaltungen im Land.

Gut gelaufen sei bislang Vizepräsident Torsten Richter zufolge die C-Lizenzausbildung. Nach der letzten Schulung im November würden im Dezember die Prüfungen sein. Sehr erfolgreich angesichts der Referenten sei auch ein Wochenend-Workshop gewesen. Wünschenswert wäre allerdings, eine solche Veranstaltung noch mehr zur Weiterbildung zu nutzen und nicht nur zur Verlängerung der Trainerlizenz.

Für die Kinderhandball-Lizenz ist, wie bereits in einem Beitrag informiert, ein Lehrgang im Februar 2021 vorgesehen, kündigte Geschäftsführer Jörg Dombdera an.

Vizepräsident Jens Wichmann ging kurz auf die beabsichtigte Bestenermittlung im Beachhandball ein (darüber mehr in einem späteren Beitrag).

Ein heikles Thema sind fehlende Schiedsrichter. Wie in den Vorjahren müssten häufig Gespanne auseinander gerissen werden, um als Einzelschiedsrichter umher zu reisen und die Spiele zu besetzen, erklärte Schiedsrichterwart Klaus-Peter Hopp. Die Nachprüfung vor allem junger Sportfreunde Anfang September sei nicht zur Zufriedenheit verlaufen.

Für den Landessporttag am 28. November in Demen bekundeten der HVMV-Präsident und ein weiteres Mitglied ihre Teilnahme, er wurde Ende dieser Woche aber vom LSB abgesagt.

Am 15. Dezember kommt das erweiterte Präsidium als Jahresabschluss in Güstrow zusammen.

Rüdiger Rump