Früherer Trainer und Funktionär Detlef Kremer verstorben

Die Rostocker Handball-Gemeinde und darüber hinaus trauert um einen begnadeten Trainer und umsichtig agierenden Funktionär.

(ROSTOCK.) Detlef Kremer (geboren am 24. Februar 1954) starb im Alter von nur 66 Jahren. Zwischen Ende der 70er Jahre bis hinein in die Zeit nach 2000 hat er sich in unnachahmlicher Weise über 30 Jahre für die Belange des Handballs in der Rostocker Region eingesetzt. Als gelernter Schiffselektoniker interessierte sich Detlef Kremer für alles, was mit Sport und Kultur zu tun hatte, war als lebensbejahender Mensch selbst in verschiedenen Sparten aktiv, spielte aber nie so richtig Handball. Trotzdem war er von diesem Sport begeistert, wie schnell und ideenreich im Team erfolgreich agiert werden konnte. So versäumte der Verstorbene in jungen Jahren auch kaum ein Spiel der Rostocker Spitzenteams in Marienehe und später in der neuen Sport- und Kongresshalle. Hier schaute Detlef Kremer sich viel für seine spätere Übungsleitertätigkeit ab. Es fiel ihm nicht schwer, sich auch das theoretische Wissen für diese ehrenamtliche Tätigkeit anzueignen und die jeweiligen Lizenzprüfungen erfolgreich zu bestehen. Als Nachwuchstrainer des Rostocker Handballzentrums FIKO machte Detlef Kremer sein Hobby dann zum Beruf. Er verstand es wie kein Zweiter, besonders Mädchen von der ersten Klasse an für „seinen Sport“ zu begeistern. Viele fanden durch sein Wirken den Weg in Spitzenteams der DDR und später auch bis hin in deutsche Auswahlmannschaften. Der Verstorbene freute sich mit seinen Schützlingen über die erste Spartakiade-Medaille, den ersten Gewinn einer Meisterschaft oder den ersten Pokalsieg. Er konnte aber auch entsprechend Trost spenden und mit viel Humor aufmuntern, wenn es mal nicht so lief.
Neben der Betreuung der verschiedenen Altersklassen bei der damaligen BSG FIKO Rostock war der Trainer auch für die starken Leistungen des Auswahlmannschaften der Hansestadt und des Bezirkes Rostock bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben mitverantwortlich. Detlef Kremer wirkte auch in verschiedenen anderen Vereinsfunktionen und als Vereinssportlehrer an der Entwicklung des Handballsports mit. Das setzte sich auch fort, als nach der Wiedervereinigung die Aufgaben vielfältiger und komplexer wurden. In diesem Zusammenhang trieb er auch aus materiellen Gründen das Zusammengehen der FIKO-Handballer mit denen des SV Warnemünde voran. Hier setzte der spätere Erzieher und Sozialpädagoge sein sportliches Ehrenamt sehr aktiv fort, was auch darin mündete, dass sein neuer Verein zu einer der größten im Land Mecklenburg-Vorpommern und durch den Warnemünde-Cup auch deutschlandweit und international bekannt wurde.
Als Trainer feierte Detlef Kremer Ende um die Jahrtausendwende den größten Erfolg, als „seine Warnemünder Damen“ 1998 Landesmeister wurden, in die Regionalliga aufstiegen und drei Serien in dieser damals dritthöchsten deutschen Spielklasse verblieben. Zu Beginn der 2000er Jahre sicherte er für den SV Warnemünde mit Nachwuchsteams noch weitere Medaillengewinne und internationale Turniererfolge. Zuletzt engagierte sich der Verstorbene in vielen sozialen Projekten, dass besonders junge Menschen aus dem In- und Ausland persönlich und beruflich vorankamen.
Detlef Kremer hinterlässt menschlich und sportlich eine große Lücke. Die Handballsportler trauen mit den Angehörigen um den großen Verlust. Sie werden sein Andenken stets in Ehren halten

Text: Klaus-Peter Kudruhs
Foto: privat