Top-Talente sollen im Land bleiben
Das hört sich doch sehr gut an: Der HC Empor Rostock hat sich mit den Mecklenburger Stieren aus Schwerin auf eine Kooperation im A-Jugendbereich geeinigt. Im ersten Schritt wurde Jungstier Robin Schröter mit einem Doppelspielrecht ausgestattet. Bei seiner JBL-Premiere warf er im Empor-Trikot bereits sieben Tore.
Auslöser dieser zukunftsweisenden Entscheidung waren temporäre personelle Engpässe bei Empor. So gingen Verantwortliche des Vereins aus der Hansestadt Rostock zusammen mit dem Landestrainer Tobias Matelicz auf die Mecklenburger Stiere zu. Die Gespräche verliefen erfolgreich. Die Teams der A-Jugend aus beiden Vereinen werden sich ab sofort gegenseitig unterstützen. Es geht hier nicht darum, dem anderen Verein Spieler wegzunehmen. Die Vereinbarung besagt ganz klar, dass es immer nur um Doppelspielrechte geht. Der Konkurrenzgedanke ist damit selbstverständlich nicht vom Tisch.
Johannes Weber sprach darüber mit Frank Schünemann von den Stieren, Tobias Matelicz als Landestrainer und mit Andreas Köster von Empor. Alle Drei waren sich einig: Wir wollen unsere Top-Talente im Land behalten. Und das geht nur über diese Kooperation.
„Ich freue mich über diese Kooperation. Es wird ein einvernehmliches ,Geben und Nehmen’ werden. Wichtig war mir, dass unsere Spieler zu diesem Schritt bereit sind. Deshalb gab es auch intensive Gespräche mit positivem Ausgang. Wir wollen unseren Jungstieren die Möglichkeit geben, Spielpraxis in der A-Jugendbundesliga zu sammeln. Diese Chance haben wir jetzt“, so Frank Schünemann, Handballabteilungsleiter beim Verein der Mecklenburger Stiere.
Tobias Matelicz: „Ich freue mich, dass ich diese Gespräche begleiten und moderieren durfte. Als Landestrainer ist es für mich von entscheidender Bedeutung, dass wir unseren guten Spielern Perspektiven bieten können. Sie brauchen Anreize, um nicht auf die zahlreichen Abwerbungsversuche von Vereinen außerhalb unseres Bundeslandes einzugehen. Mit dieser Kooperation ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Unser Ziel in MV muss es doch sein, auch wieder in noch höheren Liegen mitzuspielen als bisher. Das kann aber nur funktionieren, wenn wir unsere guten Spieler im Lande behalten.“
Empor-Trainer Andreas Köster ergänzt: „Selbstverständlich freue auch ich mich über diese Zusammenarbeit. Es geht doch darum, dass wir unsere guten Spieler in unserem Land behalten wollen. Ich habe es zum Beispiel konkret erst vor kurzem beim Turnier in Naumburg erlebt, dass vier Spieler unserer Landesauswahl von anderen Vereinen angesprochen wurden. Zum Glück sind die Jungs gleich auf mich zugekommen und haben mir das erzählt. In den Gesprächen konnte ich dann Möglichkeiten und Perspektiven aufzeigen. Die Jungs werden bleiben.“
Wir wünschen beiden Vereinen einen erfolgreichen, gemeinsamen Weg.