Absage für Warnemünde-Cup auch 2021, aber nicht für immer

In den bisherigen 35 Jahren traten mehr als 4500 Mannschaften an

Leicht gemacht haben es sich die Organisatoren des traditionsreichen Warnemünde-Cup nicht, nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr auch für 2021 diese größte Turnierveranstaltung im Handball im Osten Deutschlands abzusagen. „Die Unsicherheit in der aktuellen Entwicklung der Pandemie und die Signale der Politik im Bund und im Land lassen uns keine andere Wahl. Es wird schon von einer dritten Corona-Welle gesprochen“, so Karola Wiegratz als Handballchefin des SV Warnemünde und Mitorganisatorin der im Breitensport sehr beliebten Veranstaltung mit bis zu 20 Turnieren von den Minis bis zu den Oldies. „Sollte sich die Situation entspannen und doch noch Handballspiele ausgetragen zu dürfen, dann werden wir 2021 kurzfristig noch kleinere Turniere auf Einladungsbasis organisieren.“ So hoffen die Warnemünder Macher des Cups ab Sommer 2022 wieder langfristig Turniere spielen zu können. Wann und in welcher Form, wird noch zu diskutieren und abzusprechen sein. Dies auch in Hinblick auf den 75. Gründungstag, der Handballabteilung im Ostseebad, der im Juni 2024 groß gefeiert werden soll.

Beim Warnemünde-Cup bleibt es so (vorerst) bei einer Geschichte von 35 Jahren (1985 bis 2019), in denen jeweils zwischen Mai und September um Pokale, Medaillen und Urkunden gekämpft wurde. Die Bilanz für diese Zeit kann sich sehen lassen. In den Jahren wurden insgesamt in allen Altersklassen 533 Siegerpokale (Turniere) ausgespielt. Insgesamt kamen 4504 Mannschaften mit 51016 Aktiven in die Sporthallen zwischen Warnemünde, Lütten Klein, Groß Klein, Lichtenhagen, Marienehe, Evershagen, Schmarl und Lichtenhagen Dorf. Gäste aus allen 16 deutschen Bundesländern sowie aus Dänemark, Schweden. Polen, der Slowakei, Österreich, Norwegen, den Niederlanden und zuletzt auch aus Italien waren an der Ostseeküste dabei. In den 35 Jahren wurden immerhin 12525 Spiele durch die Unparteiischen angepfiffen. In diesen Vergleichen erzielten die Akteure insgesamt 244108 Tore, also mehr als 19 Tore pro Spiel. Die Gesamtspielzeit betrug aneinandergereiht mehr als 4833 Stunden oder umgerechnet gut 200 Tage. Die letzten Sieger beim 35. Warnemünde-Cup kamen von der SG Motor Neptun Rostock und dem 1. VfL Potsdam (2x), vom SV Eintracht Rostock, vom TSV Rudow aus Berlin und vom SC Magdeburg, vom Berliner TSC (2x), vom SV Pädagogik Rostock, vom HC Empor Rostock, von den Mecklenburger Stieren aus Schwerin und dem VfL Lichtenrade aus Berlin sowie dem Rostocker HC, dem Berliner SV 92, der HSG Uni Rostock (2x) und dem HC Elbflorenz Dresden.

Renate Kudruhs

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Pokale, Medaillen, Urkunden und Ehrengeschenke für die E-Jugend, wie hier durch Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (r.) und Roger Kotzauer vom SVW für die besten Akteure übergeben, gibt es auch in Zukunft bei Warnemünder Handballturnieren. Foto: Andreas Bach