Vier Fragen an HVMV-Präsident Peter Rauch
Endlich, endlich ein Lichtblick für die Freizeitsportler im Land. Nach etwa sieben
Monaten Zwangspause von Trainings- und Spielbetrieb geht es allerdings beinahe nahtlos in die
reguläre Sommerferienzeit. Rüdiger Rump fragte den HVMV-Präsidenten Peter Rauch nach seiner
Sicht zur aktuellen Situation und vor allem auf die kommende Zeit.
Wie ist die Stimmungslage beim HVMV-Präsidenten?
Seine Miene hellt sich nach den Entscheidungen vom MV-Sportgipfel am 22.Mai mehr und
mehr auf. Unsere Aktiven können wieder in die Hallen. Ganz wichtig: Sie treffen
sich wieder in ihren Mannschaften und, natürlich, sie können wieder trainieren und spielen. Wenn
auch zunächst begrenzt mit 15 Teilnehmern plus Übungsleiter, ist das ein ganz wichtiger
Neustart. Die Pause war zwar sehr lang, aber wir fangen bei dem Wiedereinstieg nicht bei Null an.
Mit dem – wenn auch nur kurzen – Spielbetrieb im Herbst 2020 haben unsere Vereine bei den
wenigen Spielen unter Corona-Bedingungen Erfahrungen gesammelt und bei der Einhaltung der
Hygienevorschriften große Disziplin bewiesen. Dafür gilt allen Ehrenamtlichen, die sich seinerzeit dafür stark machten, ein uneingeschränktes Lob und ein großes Dankeschön – den Übungsleitern, Schiedsrichtern, Kampfgerichten, den Verantwortlichen in den Vereinen sowie meinen Mitstreitern im erweiterten Präsidium.
Im vorigen Jahr musste wegen Corona erstmals eine Handballsaison im Frühjahr abgebrochen werden; das Spieljahr, das dann folgte, kam gar nicht erst richtig in Gang. Siehst Du Parallelen, was den diesjährigen Saisonstart betrifft?
Wir waren uns bei den Entscheidungen im vorigen Jahr bewusst, dass nicht alle gleichermaßen
zufrieden sein würden. Aber so einen Gegner wie Corona kannten wir bisher nicht und
demzufolge hatte unsere Spielordnung auch nicht für alles eine Lösung. Am Ende haben wir es
meines Erachtens gut hinbekommen, wenn ich mal die geringe Anzahl von kritischen
Kommentaren zum Maßstab nehme. Eine Parallele zum diesjährigen Saisonstart sehe ich aus
mehreren Gründen nicht. Wir sind erstens mit sportlichen Konzepten wie „Return to play“ oder
„Return to Court“ trainingsmethodisch gut aufgestellt und können zweitens auf Hygienekonzepte,
die sich bewährt haben, zurückgreifen. Und auch unsere Spielplaner stimmen derzeit mit den
Vereinen Durchführungsformate ab, die auf den Erfahrungen der Saison 2020/2021 aufbauen.
Aber auch das gehört zur Wahrheit: Klar muss allen sein, dass trotz sehr positiver Entwicklung bei
den Inzidenzzahlen die Pandemie nicht vorbei ist und wir die Regeln einhalten müssen. Aber ich
denke, das kriegen wir hin. Wir Handballer sind es gewohnt mit (Spiel-)Regeln zu leben.
Bei den Meldungen für 2021/2022 gibt es sowohl auf Landesebene als auch in den drei
Bezirken stabile Zahlen, und für die B-Jugend kommt sogar eine leistungsfördernde Regionalliga hinzu. Stärkt das den Optimismus oder bleibt Besorgnis, dass es einen Rückschlag geben könnte?
Ich bin auch sehr angenehm überrascht von diesen Zahlen, die man nicht unbedingt so erwarten
durfte. Immerhin gab es viele Wochen keine Möglichkeit, sich in den Sporthallen zum Training und
zu den Spielen zu treffen. Die derzeit stabilen Zahlen sprechen aber auch eine andere, gute
Sprache: In unseren Vereinen ist der Kontakt in dieser Zeit zu ihren Mitgliedern nicht abgerissen.
Offensichtlich haben viele die digitalen Trainingsmöglichkeiten genutzt. Aber dazu brauchst
du den Kontakt zu den Trainern und Übungsleitern, die zumeist die Initiatoren waren. Auch da
ist Vorbildliches in den Vereinen geleistet worden.
Vor der Sommerpause gibt es noch einen Höhepunkt?
Das stimmt, anlässlich des Deutsch-Französischen-Jugendwerks (DJFW) finden am 16. und 19. Juni zwei Jugendländerspiele der U17 in Rostock statt. Vielleicht sogar mit Zuschauern, was allerdings noch der Klärung mit dem Gesundheitsamt bedarf. Ich bin jedoch optimistisch.
Bildtext: HVMV-Präsident Peter Rauch (r.) hier in der Neubrandenburger Geschäftsstelle mit Koordinator Jörg Dombdera. Foto: Rüdiger Rump