Jungstiere sind stolz auf ihren DHB-Kader

    Rechtsaußen Tim Kloor (16) in die U16-Nationalmannschaft im Handball 
    berufen
     
    Schwerin. Er spielt seit mehr als zehn Jahren Handball im Schweriner 
    Traditionsverein. Jetzt, mit 16 Jahren, erreicht Tim Kloor das höchste 
    Ziel, von dem Handballjungs träumen können: Mit der erneuten Einladung 
    zum Lehrgang des Deutschen Handballbundes (DHB) in Warendorf hat der 
    junge Schweriner als einziger Spieler aus MV seinen Platz in der 
    U16-Nationalmannschaft behauptet.
     
    Herzlichen Glückwunsch, Tim. Wie fühlt sich das an, mit 16 Jahren 
    Nationalkader zu sein?
    Tim Kloor: Ich bin stolz darauf. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man 
    überlegt, was man in den vergangenen Jahren schon alles geleistet hat. 
    Weiter kann man in meinem Alter noch nicht sein.
     
    Du fährst jetzt zum zweiten Mal zum DHB-Lehrgang. Welche Erfahrungen 
    hast du im Frühjahr dort gemacht?
    Tim Kloor: Zum Anfang war ich ziemlich aufgeregt. Schon Tage vorher, als 
    die Einladung kam, war ich nervös. In Warendorf war es dann eine gute 
    Erfahrung, die Jungs kennen zu lernen, die zumeist aus 
    Bundesliga-Vereinen kommen und bei der DHB.Sichtung ebenfalls 
    aufgefallen waren. Das Training war anstrengend, es hat aber auch viel 
    Spaß gemacht. Mir hat besonders gefallen, dass es sofort Hinweise gibt, 
    wenn man sich individuell verbessern kann. Das ist schließlich das Ziel 
    der Jungs im Kader. Und ich habe Respekt vor den Leistungen: Die 
    Selbstwahrnehmung wird eine andere…
     
    Wo siehst du denn deinen Platz aktuell? Und was möchtest du 
    perspektivisch erreichen?
    Tim Kloor: Ich möchte meinen Platz im Nationalkader natürlich so lange 
    wie möglich behaupten. Ich war für einige Wochen Teil des Reservekaders, 
    aber so lange man überhaupt dazugehört, ist alles gut. Wenn andere 
    irgendwann besser sein sollten, dann ist das eben so. Aber ich setze 
    alles daran, meinen Traum zu verwirklichen, um mindestens in der 2. 
    Bundesliga, vielleicht sogar in der 1. Bundesliga spielen zu können.
     
    Aktuell bist du Spieler in der A-Jugend der Mecklenburger Stiere. Wie 
    ist dein Plan für die nächste Zeit?
    Tim Kloor: Der wird ganz sicher durch meine sportliche Entwicklung 
    bestimmt. Ich bin derzeit in der elften Klasse am Sportgymnasium 
    Schwerin, trainiere und spiele mit meinen Jungs in der Oberliga 
    Ostsee-Spree. Wir wollen gemeinsam in die Jugendbundesliga, um uns mit 
    den besten Nachwuchsteams zu messen. Das ist noch eine Menge Arbeit.
     
    Da gibt es aber ich ein Team, mit dem du trainierst…
    Tim Kloor: Als Anschlusskader für die erste Männermannschaft habe ich 
    einen großen Teil der Vorbereitung mitgemacht. Irgendwann war die Luft 
    raus, weil ich mit der A-Jugend parallel die Qualifikation zur 
    Jugendbundesliga sowie mit der Landesauswahl des HVMV ein Turnier 
    gespielt habe. Es fehlte Zeit zur Regeneration. Die habe ich inzwischen 
    gehabt. Nun freue ich mich darauf, mit weiteren Jungstieren wie Tim 
    Steinmüller und Kaspar Kionke bei den Männern Stück für Stück einsteigen 
    zu können. Ich wurde herzlich in der Mannschaft aufgenommen. Man kennt 
    sich ja auch, das macht es leichter.
     
    Du hast aber auch schon in der Ferne Erfahrungen gesammelt.
    Tim Kloor: Ich habe beim VfL Gummersbach ein Probetraining absolviert. 
    Das war sehr interessant. Große Leistungszentren, die 
    Erstliga-Mannschaften haben, verfügen über andere Rahmenbedingungen. Da 
    gibt es mehr Positionstraining und maßgeschneiderte Pläne für 
    individuelle Übungseinheiten. Das hat mich schon beeindruckt.
     
    Aber erst einmal geht es bei den Stieren weiter, oder?
    Tim Kloor: Na klar, bevor es am 1. Oktober zum DHB-Lehrgang geht, wollen 
    wir noch ein paar Punktspiele gewinnen. Und natürlich auch danach… 
    (lacht).
     
    Na dann: Viel Erfolg dabei. Bleib gesund und verletzungsfrei. Die 
    Mecklenburger Stiere drücken die Daumen, dass du weiter so gut 
    vorankommst.
    
    Interview: Barbara Arndt
     
    Foto:
    Tim Kloor von den Mecklenburger Stieren ist in der U16 des DHB.  Foto: 
    Barbara Arndt