HVMV: „Tobi, Du bist ja jetzt rund 100 Tage Landestrainer beim HVMV. Wie ist Dein erstes Fazit?“
Tobi:“Ich habe von der ersten Minute an einen sehr positiven Eindruck und sehe sehr viel Potenzial in Lande. Jeder muss sich darüber klar sein, dass wir jede Menge Hausaufgaben haben und sie nur gemeinsam bewältigen können.“
HVMV: „Was macht denn so ein Landestrainer im MV genau?“
Tobi: „Derzeit verschaffe ich mir einen Überblick über die Strukturen und Grundlagen des Handballes in Lande. Ich stelle mich bei Vereinen und Vorständen vor. Desweiteren begleite ich die Grundschulaktionen. Bei den Auswahlmaßnahmen bin ich vor Ort, um mir ein Bild von den Sportlern zu machen.“
HVMV: “Du hast ja in der kurzen Zeit schon einige Veranstaltungen begleitet? Welche waren die wichtigsten?“
Tobi: „Jede Veranstaltung ist wichtig, wenn es um den Handball und das Land MV geht. Viele Events waren etwas Neues für mich. Die Länderpokale und die Sichtung standen da im Vordergrund. Da ich den direkten Vergleich zu den anderen Landesverbänden sehe, weiß ich, welche Hausaufgaben wir noch zu erledigen haben.“
HVMV: „Ich greife mal das letzte Turnier auf: Platz 15 hört sich ja erst einmal nicht so erfolgreich an. Wie bewertest Du den Vergleich mit den anderen Landesauswahlen?“
Tobi: “Der Länderpokal in Berlin für den männlichen Bereich 2001 und jünger war von der Platzierung her eher mager, jedoch wer vor Ort war, hat gesehen, das wir uns spielerisch nicht verstecken müssen. Uns fehlt es an Durchschlagskraft aus den Rückraum. Wir haben wenig Shooter, die aus der 2 Reihe die leichten Tore machen. Da haben uns andere Bundesländer einiges voraus. Mit ein wenig mehr Mut und Emotionen wäre ein einstelliger Tabellenplatz möglich gewesen.“
HVMV: „In unserem ersten Interview sprachst Du ja unter Anderem von der Umsetzung der DHB-Rahmenrichtlinien. Gibt es da erste Ansätze in diese Richtung?“
Tobi: „Im Hinblick auf das DHB Rahmenkonzept gibt es Ansätze. Wir müssen jedoch ehrlich den Ist-Zustand sehen und es von unten an aufbauen. Und dies braucht Zeit und Geduld. Ich baue auf die Unterstützung und Zusammenarbeit Aller.“
HVMV: „Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit?“
Tobi: „Das Arbeiten mit den jungen Talenten und der Austausch mit den Erfahrenen macht mir riesigen Spaß. Es ist schön zu sehen, wie die Talente wachsen und sich weiterbilden. Die Laufbahnberatungen sind mir wichtig, um zu sehen, wo der Weg hinführt. Ein ganz zentraler Punkt ist es, den Leuten die Begeisterung für die Sportart Handball zu übermitteln.“
HVMV: „Wo muss konkret angepackt werden, um den Anschluss nicht zu verlieren?“
Tobi: „Im Grunde genommen ist es einfach: Die Grundlagen des Handballes müssen wieder in den Vordergrund gerückt werden. Nur dann haben wir eine Chance, wieder als Verband attraktiv zu werden. Wir müssen wieder lernen, mit und nicht gegeneinander zu arbeiten. Denn nur gemeinsam sind wir stark und können viel erreichen.“
HVMV: „Was wünscht Du Dir in naher Zukunft?“
Tobi: „Ich wünsche mir einfach, dass wir Alle zusammen anpacken und es gemeinsam schaffen, wieder eine Macht zu werden. JEDER im Verband und Land ist wichtig, um gemeinsam das Ziel zu erreichen. In erster Linie müssen uns die Sportler und die Sportlerinnen wichtig sein. Wir müssen alle noch weiter aufeinander zugehen und noch offener miteinander kommunizieren.
Ansonsten wünsche ich allen Trainer / Betreuern / Mitglieder und Sportlern einen guten Rutsch und ein starkes Jahr 2018.“
Das Interview führte Johannes Weber.